Marchlewskistraße 25 d-e





Der Umbau einer Kindertagesstätte im Blockinnenbereich der Marchlewskistraße erfolgte zu Gunsten einer Doppelnutzung als Behindertenbegegnungsstätte und als Schule für autistische Kinder. Autistische Menschen verfügen über eine besondere Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung, deshalb muss die räumliche Umgebung zu ihrer Stabilisierung beitragen.



Die Schule am Friedrichshain


Zwei wesentliche Ziele waren Grundlage der Gestaltung: Es sollte ein größtmögliches Potential an Veränderungsmöglichkeiten bei gleichzeitiger hoher räumlicher Orientierung angeboten werden und als Strukturierungshilfen im Raum sollten Reizabschirmungen und Aufteilung in Bereiche der Orientierung dienen sowie Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden.

© avp Architekten



„Kalenderhof“
Der „Kalenderhof“, als Herzstück der Schule, bietet Raum für Freiraumklassen oder gemeinsame Feste. Ausgestattet ist er mit mobilen Sitzwürfeln, die den Farben und Namen entsprechend der Jahreszeiten ausgerichtet sind, einem Wandregal mit 31 Tagesfächern zum Sammeln und Ordnen und einer große Schiefertafel.



„Mittagshof“
Im dreisitig umschlossenen Hof können zwei vollständige Klassen unter Sonnenschirmen die Mittagspause verbringen oder eine Werkstunde im freien gestalten. Trennende Hecken und einzelne Sitzplätze fördern die Konzentration. Auf den räumlich getrennten Aktivflächen kann Ball gespielt, geschaukelt, balanciert und Trampolin gesprungen werden.



Schulhof „In Balance“
Das Zentrum des Schulhofs „In Balance“ bildet ein Spielband das die Anforderungen im Spielablauf steigert. Hohe Materialvielfalt unterstützen haptische und basale Erfahrungen, Höhlen ermöglichen den Rückzug. In den Räumen rechts und links wird eine Wippe und das Wasserspiel angeboten. Ein Spielzaun dient neben seiner eigentlichen Funktion auch als Spielelement.

© avp Architekten



Das Integral-Begegnungszentrum


© avp Architekten

Das Integral-Begegnungszentrum ist Treffpunkt von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Neben der schwellenlosen Zugänglichkeit sind Themen wie gemeinsame Feste, Sport- und Kursangebote für Behinderte und die Belichtung besonders wichtig.
Der "Sonnenhof"
Der Sonnenhof fördert mit speziellem Pflanztisch das gemeinsame Gärtnern.



Die Südterrassen
Nach Süden werden die Unterrichtsräume optisch durch kleine Terrassen erweitert. Trennende Hecken tragen zur Reizabschirmung gegenüber dem Schulhof bei. Im Anschluss an den Therapieraum ist für fördernde Übungen ein großes Trampolin angeboten.



Der öffentliche Spielplatz


Als behindertengerechter „Spielplatz der Sinne“ fügt sich der öffentliche Spielplatz zwischen einen bestehenden Spielplatz und den beiden Behinderteneinrichtungen ein.
Hier werden ruhige Angebote, die das Tasten, Hören, Sehen anregen, auch für die Kinder der unmittelbaren Umgebung angeboten.
Eine sanfte Pflanzung aus Gräsern fasst den Spielplatz ein und unterstreicht das Thema der Sinne.







Bauherr: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Planung und Bauleitung Außenanlagen: Lechner Landschaftsarchitekten
Planung und Bauleitung Hochbau: avp Architekten
Steuerung: BSM
Spielobjekte: Zimmer.Obst, Piolka


Marchlewskistraße
Berlin Friedrichshain
Bauzeit: 2008-2011
Bausumme: 700.000 €



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